6. September 2025 · Werkstatt Eva Maria Enders
Und da war ein Flimmern
Manchmal ist es nur ein Moment. Ein Lichtreflex auf einer Wand, ein Gedanke zwischen zwei Geräuschen, ein Blick, der nicht erwidert wird. „Und da war ein Flimmern“ ist eine Ausstellung über solche Momente – über das Flüchtige, das sich dennoch tief in uns einprägt. Über Sehnsucht, Hoffnung, aber auch die feinen Risse, die unsere Gegenwart durchziehen.
Im Zentrum der Ausstellung steht ein Film, der ohne klare Handlung, aber mit großer emotionaler Kraft von inneren Bewegungen erzählt: von Menschen in Übergängen, in Aufbrüchen, in ihrem Schweigen. Tragödien unserer Zeit klingen an – nicht laut, sondern wie ferne Echos, die uns dennoch betreffen. Begleitet wird der Film mit Musik von Theo Enders, Volker Cornet und Jörg Schwickerath, die live zur Museumsnacht gespielt wird. Die Klänge reagieren auf das Bild, folgen ihm nicht, sondern atmen mit ihm – als zweite, gleichwertige Erzählebene.
Ergänzt wird die Ausstellung durch eine Auswahl fotografischer Arbeiten. Diese Bilder folgen keinem inhaltlichen Leitfaden, sie sind Brüche, Gegengewichte, manchmal stille Kommentare. Vielleicht sind sie nur Flimmern am Rand der Geschichte – oder gerade deshalb zentral.
„Und da war ein Flimmern“ ist keine lineare Erzählung, sondern eine Einladung zum Schauen, Hören und Spüren. In einer Welt, die oft zu laut ist, sucht die Ausstellung nach den leisen Übergängen – nach dem, was bleibt, wenn alles andere verschwimmt.
